Donnerstag, 6. Oktober 2016

National Ploughing Championships 21/09

Hätte mir vor einem Jahr jemand erzählt, dass mein Wecker am Mittwoch den 21.09 um 5:40 klingeln würde, damit ich mich blitzschnell fertig machen kann, um dann um 6 Uhr bei Dunkelheit, arschkalten Temperaturen, Regen und in Gummistiefeln das Haus verlassen kann, dann hätte ich wohl gelacht.
Jetzt weiß ich, dass das eigentlich ganz normal ist. Was spricht schon dagegen, um halb sieben mit dem ganzen Jahrgang und vier Lehrern das Schulgelände zu verlassen, um zu den Ploughing Championships zu fahren? Richtig - Nichts! Außer vielleicht der innere Schweinehund.
Trotz mehreren, mehr oder minder von Erfolg gekrönten Versuchen zu schlafen - immer wenn ich gerade dabei war einzuschlafen wurde mir der Edding angedroht. Oder ich wurde gekitzelt. Oder angepustet. Achja, die Füße aus der Reihe hinter mir hatte ich auch mehrmals im Gesicht. - zog sich die Fahrt in die Länge.
Nach einem Frühstück bei McDonalds, beziehungsweise für mich im Bus, weil ich McDonalds nichts esse, und insgesamt 3.5 Stunden Fahrt kamen wir dann endlich beim Ploughing an.
Oder viel eher; einem riesigem Acker, auf dem 1.500 ihre Stände aufgebaut hatten, Traktorenfußball gespielt wurde und Schafe versteigert wurden und man von Autos, über Tiere, Traktoren, Melkmaschinen, Essen, Schmuck und Hundeklamotten alles kaufen konnte. Bei Regen, Matsch und Livemusik fühlte sich das ganze fast so an wie Wacken [wo ich übrigens nie war] und hatte definitiv seinen Flair.
Außerdem macht so ein Outfit mit Gummistiefeln, übergroßem Regencape/Müllsack und wunderhübschem Aldi-Cowboyhut auch schon echt was her.
Außerdem gab es überall richtig gutes Gratisessen, ich schwebte sozusagen im Essens-Himmel, und irische Musik, teilweise sogar auf irisch, ist auch nie verkehrt.
Die Iren wissen definitiv, wie man auch bei Regen und ohne massenweise Alkohol gute Stimmung macht.

-Ein Eintrag aus meinem Reisetagebuch

Und natürlich ein paar Bilder dazu:

Janni wollte auch mal Trecker fahren :'D


Gratis Essen und Livemusik, das Bild beschreibt den Tag ganz gut.


Noch mehr Essen.


So viel frisches Essen 8)


So sah einer der "Gänge" aus.




Sexy Outfit (und ich bereits nass bis auf die Knochen, haha)


Ich hoffe ihr konntet einen kleinen Einblick erhalten.

Liebste Grüße
Janni

Sonntag, 2. Oktober 2016

Schule, Stundenplan...

Hey meine Lieben,
heute mal ein rein informativer Post für euch.
Ich dachte mir, es wäre vielleicht gant nett euch mal meinen Stundenplan zu zeigen.
Jede Stunde geht 40 Minuten und ja... eigentlich geht alles aus diesem Plan hervor. Ich bin übrigens im Transition Year.



Ich erzähl jetzt einfach mal ein bisschen was dazu und geh dann näher auf die einzelnen Fächer ein.
Jeder Morgen beginnt mit Assembly, wo sich der ganze Jahrgang an einem Ort versammelt und dann, wenn die Klassenlehrer kommen, die Klassen sich einfach an der Wand aufreihen und die Anwesenheit sowohl die Einhaltung der Schuluniformsregeln kontrolliert wird. :'D
Wenn man zu spät kommt, gibt es einen Eintrag ins Journal, der von den Eltern abgezeichnet werden muss. Ebenso bei vergessenes Hausaufgaben ect.
Wenns irgendwelche wichtigen Ankündigungen oder abzugebende Zettel gibt dann wird das auch hier erledigt.

Danach beginnt der ganz normale Unterricht, drei Schulstunden mit jeweils 40 Minuten, dann eine Viertelstunde Pause, wieder drei Schulstunden, 45 Minuten Pause, wieder drei Schulstunden (außer Mittwochs, da ist um 1 Schluss. Das geht aber auch alles aus dem Timetable hervor. :D


Ich geh jetzt einfach mal der Reihe nach auf die einzelnen Fächer ein.
HomeEconomics besteht für uns aus einer Mischung aus Ernährungslehre und einmal die kochen/backen wir hier in Zweierteams. (: Das ist übriges mein Lieblingsfach.

Business ist irgendwie selbsterklärend. Erinnert mich ein bisschen an PGW (Politik, Gesellschaft, Wirtschaft) hier in Deutschland. Wir reden darüber, wie man seinen eigenen Business startet, welche Fördermöglichkeiten es gibt, was wichtig ist, was Produktivität ausmacht, Angebot/Nachfrage, wie man mit den Kunden arbeitet, welche Möglichkeiten zur Vermarktung es gibt... All sowas halt.

Computer wird einfach genutzt um Projekte zu machen. Wir haben freien Zugang zu den Computern und können einfach für andere Fächer recherchieren, Berichte schreiben... Hausaufgaben quasi. Es wird aber drauf geachtet, dass wir nicht nur irgendwelche spiele spielen, sondern wenn wir nichts zu tun haben sonst sowas machen wie was über die Heimatstädte der "Austauschschüler" zu erfahren und so.

Maths: Hier sind wir "Austauschschüler" von den anderen Schülern getrennt um auf höherem Niveau zu arbeiten. Und ganz ehrlich das ist NICHTS gegen das deutsche Mathe. Die Iren fangen übrigens im fifth year (in Deutschland 11. Klasse) mit x^2 und so an und da müssen sie Mathe gar nicht mehr belegen. Das heißt, wenn die Mathe nicht weiter belegen haben die nach der Schule das gleiche Niveau wie wir Anfang der Neunten.

Irish besteht für die Iren aus dem Unterricht ihrer "1.Fremdsprache" Irisch. Da sie das aber schon seit der ersten Klasse haben und wir "Austauschschüler" da natürlich nicht mitziehen können, haben wir in der Zeit Kunst.

Science ist eine Mischung aus Physik und Chemie, aber ohne super festen Lehrplan. Deswegen haben wir jetzt demokratisch das Thema Feuerwerke als unser neues Thema gewählt und machen dazu jetzt Experimente.

English ist halt Englisch. Wir lesen da hauptsächlich Kurzgeschichten und Gedichte, machen aber auch Kreuzworträtsel und abundzu auch Grammatik. Ist halt ähnlich wie unser Deutschunterricht, nur dass wir zumindest nie irgendwas schreiben müssen sondern alles mündlich machen und auch längst nicht so viel interpretieren und analysieren. Ist auf einem niedrigerem Niveau würde ich sagen.

German ist, wer hätte es gedacht, Deutsch und muss hier an meiner Schule im Transition Year belegt werden. Ist für mich halt super simpel aber ganz lustig.

Cul (ich weiß gar nicht was der richtige Name dieses Faches ist, haha) ist eher so organisatorisch. Das haben wir mit der ganzen Stufe zusammen und es wird über bevorstehende Trips geredet, den Ordner, den wir hier anlegen und wo Berichte über jeden Trip und auch über jede Woche drin sind, und und und.

Horticultur ist eigentlich Gartenbau. Wir machen aber Bio und dann im Frühling/Sommer Gartenbau.

History ist Geschichte und ja... was soll ich da groß drüber sagen. Momentan machen wir den Irish War of Independence und ich find das super interessant.

Mini Company ist super. Wir kriegen ein Startkapital von der Schule und bauen uns halt unsere eigene Firma aus und wollen natürlich Gewinn erwirtschaften, der dann für einen Trip oder so ausgegeben wird. Aber es wird halt wirklich gearbeitet wie in einer Firma, mit verschiedenen Teams, manche denken sich Produkte aus, andere produzieren diese, andere machen Werbung, manche kaufen die Rohstoffe ein und unser Manager leitet alles an. Ich bin die, die den Überblick über alles behält und quasi die Verbindung zwischen den einzelnen Gruppen darstellt.

Well Being ist schwer zu beschreiben. Es erinnert mich immer ein bisschen an eine Selbsthilfegruppe. Wir sollen uns selbst finden und wir reden auch viel darüber, was gute Qualitäten sind, wie man anderen Menschen und der Gesellschaft allgemein hilft, ohne aktiv etwas zu tun und so. Wie man ein glückliches Leben führen kann, wie Stress entsteht, wie viel Stress überhaupt gut ist, was dagegen hilft...

Careers ist eines meiner Lieblingsfächer. Da werden so Fragen geklärt wie "welche Qualitäten machen sich in jedem Job gut und wie entwickle/baue ich sie aus?", was man für Möglichkeiten nach der Schule hat, die Levels of Education, wie so ein Uni-Kurssystem funktioniert und so. Es wird auch ganz individuell auf einen aufgegangen und es ist einfach gut.

PE ist Schulsport. Gibt es nicht viel zu sagen. :D

Pastoral Care ist quasi Klasstenstunde am ende der Woche wo wir einfach eine Stunde mit unserem Klassenlehrer haben.


Das war es an Fächern, jetzt möchte ich eigentlich etwas über Schule allgemein sagen.
Es ist sehr viel leichter als in Deutschland, was ich aber toll finde, ist die Art von Unterricht. Die Lehrer sind mehr so auf Kumpelverhältnis mit ihren Schülern aber dadurch hat man viel mehr Spaß im Unterricht und respektiert sich halt trotzdem. Ich finde das eine super Lernatmosphäre und macht einfach mehr Spaß.

Außerdem haben wir viel weniger Hausaufgaben und auch weniger schriftliche Arbeiten im Unterricht. Man redet viel (es wird sich übrigens auch nicht gemeldet sondern einfach reingeplappert) und macht sich Notizen wenn man das für nötig hält.


Ich hoffe ihr konntet einen Einblick erhalten & wie immer, bei Fragen einfach kommentieren.

Liebste Grüße
Janni