Dienstag, 31. Mai 2016

Glücklich sein? [Gedankensammlung]

Meine Lieben,
ich weihe mein neues Label auch gleich ein, und zwar mit einem Post zum Thema "Glücklich sein". Und das aus meinem Munde.

Ich weiß nicht, ob ich wie ein glücklicher oder eher wie ein unglücklicher Mensch wirke. Das kommt ziemlich sicher drauf an, wen man fragt. Auf viele wirke ich erst einmal skeptisch, irgendwie in mich gekehrt. Das bin ich auch, und ich mag es nicht an mir. Aber ich bin nunmal skeptisch, vertraue anderen Menschen nicht schlau und lache auch nicht über Witze, die ich nicht lustig finde. Ich bin weder hübsch noch beliebt.
Aber wenn ich lache, dann richtig. Und wenn ich jemandem vertraue, dann auch für ein ganzes Leben.
Ich habe keinen großen Freundeskreis, aber dafür echte Freunde. Man muss sich aussuchen, was man möchte. Wenn ich in den Spiegel gucke sehe ich mich, mit einem Lächeln. Ich sehe nicht das perfekt konturierte Gesicht, die geraden Zähne und die Kylie Jenner Lip-Kits, perfekt aufgetragen, aber ich sehe mich, und nicht das Mädchen, was genau so gut jedes andere in der Stufe sein könnte. Bomberjacke, Superstars, schwarze Legging, Crop-Top. Michael Kors Tasche nicht zu vergessen.
Das soll jetzt nicht abwertend klingen, ich habe nichts gegen all diese Dinge. Aber ich verstehe nicht, dass es glücklich macht, genau so zu sein, wie der ganze Rest? Sich allen anpassen zu wollen, um ja nicht aufzufallen? Dazuzugehören?
Zugegebenermaßen, ich maße mir an zu behaupten, dass jeder Mensch irgendwie dazugehören will. Wer ist schon freiwillig der Außenseiter. Aber wieso verstellt man sich, imitiert die Masse um rein optisch dazuzugehören? Ist es nicht eigentlich viel mehr dieses Gemeinschaftsgefühl, wenn man mit seinen Freundinnen lacht, bis einem die Tränen kommen, weil man gerade bei ner Yogaübung volle Kanne auf die Fresse geflogen ist? Wenn man immer aus einer Flasche trinkt und danach alle krank sind, aber wenn, wenigstens gemeinsam? Wenn ich am Klavier sitze und alle zuhören, weil sie es lieben, wenn ich Klavier spiele? Wieso fange ich an zu weinen, wenn ich mit meinem Orchester "Hamburg meine Perle" spiele? Weil ich glücklich bin. Weil ich mich zugehörig fühle. Weil ich weiß, ich habe meinen Platz gefunden.
Mir fällt es nicht leicht, Freunde zu finden. Also doch, eigentlich schon, wenn denn akzeptiert wird, dass ich mich nicht für die Ideale der Gesellschaft zu verbiegen. Ich schminke mich keine Stunde, ich schlaf' ne Stunde länger. Dafür bin ich die wachste von uns.

Für mich ist glücklich sein, Anschluss gefunden zu haben, obwohl ich so bin, wie ich nunmal bin. Alles andere als perfekt.
Ich bin glücklich, auch im Internet wunderbare Freunde gefunden zu haben, die mir so oft ein Lächeln aufs Gesicht zaubern, und ohne die ich nichtmehr einschlafen kann.
Ich bin glücklich, wenn ich auf dem Pferd sitze und die Seele baumeln lasse, wenn er mich wiehernd begrüßt und angedackelt kommt, wenn ich ihn rufe.
Ich liebe es, im Orchester zu spielen, wenn alle hinter mir einsteigen und wir eine große Einheit bilden.
Ich liebe all die kleinen Erlebnisse,  die mich mit vielen tollen Leuten verbinden.

Glücklich sein, ist, etwas zu tun, was einem Spaß macht. Etwas zu bewältigen, was man eigentlich gar nicht möchte oder einem anfangs so unglaublich schwer vorkam. Am Ende des Tages auf etwas zurückzublicken, sich nützlich gefühlt zu haben. Etwas neues zu entdecken, und somit auch eine neue Seite an sich selbst kennenzulernen. Etwas verändert zu haben.
Glück ist für mich nicht immer glücklich zu sein. Denn erst wenn ich eine schwere Phase überstanden habe, weiß ich wieder wofür ich eigentlich kämpfe.

Ich glaube, der Schlüssel zum Glück ist es, mit sich selbst zufrieden zu sein. Ich bin mit mir selbst unzufrieden, aber deswegen tue ich etwas dagegen. Damit ich am Ende des Tages die Gewissheit habe, mir selbst einen Schritt näher gekommen zu sein.
Das ist Glück für mich. Und genau dies, sollte man sich immer wieder selbst ins Gedächtnis rufen.

Danke an alle, die diesen Post gelesen haben & einen schönen Abend noch.

Liebste Grüße
Janni

2 Kommentare:

  1. Hi janni
    sehr schöner und wahrer text, bis jetzt wollte ich noch nie einen Kommentar schreiben, aber du wirkst so nett und ja haha:)

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    1. Wer immer du bist, danke für den lieben Kommentar, freut mich. (:

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